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Susanne Scholl
Warten auf Gianni

Susanne Scholl

Warten auf Gianni

Eine Liebesgeschichte in sieben Jahren

Roman

Residenz Verlag

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2016 Residenz Verlag GmbH
Salzburg – Wien

Alle Rechte, insbesondere das des auszugsweisen Abdrucks
und das der fotomechanischen Wiedergabe, vorbehalten.

Umschlaggestaltung: www.boutiquebrutal.com
Umschlagbild: plainpicture / Nina Buesing
Typografische Gestaltung, Satz: Lanz, Wien
Lektorat: Jessica Beer

ISBN 978 3 7017 4520 3

Das erste Jahr – Der Versuch

Sardinien also.

Vor vielen Jahren hatte sie sich einmal dazu überreden lassen. Und war prompt krank geworden. Urlaub im Zelt, was für ein Albtraum.

Nun, da ihr wieder einmal ein einsamer Sommer bevorstand, hatten ihre Freunde sie erneut eingeladen.

In ein Haus allerdings, nicht ins Zelt. Eine Camping-Einladung hätte sie auch nicht mehr angenommen. Dass sie nicht fürs Campieren gemacht war, hatte sie mittlerweile begriffen.

Eigentlich war sie sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich mitfahren sollte. Aber sie brauchte Urlaub und Meer und Sonne.

Denn ihr Leben war gerade ziemlich aus den Fugen geraten: Stefan hatte ihr vor ein paar Monaten nicht nur mitgeteilt, dass er sie nicht mehr liebte, er hatte ihr auch von seiner neuen Flamme erzählt. Nach zehn Jahren, in denen sie sich ihm voll und ganz untergeordnet hatte. Sie hatten die gemeinsame Wohnung gemietet, die er wollte, sie hatten sie nach seinem Geschmack eingerichtet, Lilly, die unter starker Höhenangst litt, hatte ihm zuliebe sogar einem Hochbett zugestimmt, auf das sie nur unter größter Überwindung jede Nacht kletterte. Und dann war sie eines Tages aufgewacht und hatte Stefan beim Packen zugesehen. Er hatte alles mitgenommen. Sogar das einzig Wertvolle, das sie gemeinsam angeschafft hatten – ein Bild von Hauser. Ihr, Lilly, habe das ohnehin nicht gefallen, hatte er gesagt. In den Kleinbus, den er gemietet hatte, hatten sogar sein Schreibtisch und sein Fauteuil hineingepasst, was Lilly nicht weiter gestört hatte, weil sie diesen angeberischen Polstersessel ohnehin heimlich gehasst hatte. Und dann war er gegangen – nicht ohne ihr noch ein schönes Leben zu wünschen. Und Lilly war durch die seltsam leer wirkende Wohnung geirrt, die ihr plötzlich viel zu groß schien mit ihren drei Zimmern, und hatte sich gefragt, was eigentlich geschehen war. Worüber sie allerdings sehr schnell die üblichen wohlmeinenden gemeinsamen Freunde aufgeklärt hatten, die es sich natürlich nicht entgehen lassen konnten, ihr von der Schwangerschaft der neuen Liebe ihres Ex-Freundes zu berichten. Und von der bevorstehenden Hochzeit.

Stefan hatte mit ihr nie Kinder haben wollen. Hatte sie nie heiraten wollen.

Sardinien also.

Die Hinfahrt war eine Katastrophe.

Das Schiff schlingerte, und Lilly war überzeugt, dass sie und die hunderten Menschen, die sich mit ihr auf der Reise befanden, sterben würden.

Ertrinken – was für ein grauenhafter Tod. Ertrinken in einem Schiff von der Größe eines Hochhauses, womöglich noch im Tod niedergetrampelt von anderen in Panik geratenen Passagieren.

Lilly bedauerte, die Einladung angenommen zu haben. Sechs Stunden lang. Sechs Stunden hielt sie die Armlehnen des ihr zustehenden Fauteuils so fest umklammert, dass ihr bei der Ankunft nicht nur übel war von den hohen Wellen, sondern auch die Arme wehtaten.

Sie brauchte zwei Tage, um sich von der Reise zu erholen und zu begreifen, wo sie sich befand.

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass man sich in einen Ort verlieben kann. Und zwar unsterblich.

Hast du ja auch nicht. Du hast dich in ein Gefühl verliebt.

Ein Gefühl? Welches Gefühl denn? Ich hab mich in die Hügel und die Oleanderbüsche, in die Salzseen und die Flamingos verliebt, in die Felder mit den Heuballen und die Überreste längst vergangener Kulturen, in die Strände und die Buchten und die Sonnenuntergänge über dem Meer. Ich hab mich in die viel zu süßen Süßigkeiten verliebt und in die Fregola mit Vongole. Die beste Muschel-Pasta der Welt. Ich hab mich in den Käse und die Tomaten und die reifen Pfirsiche und die heißen Abende verliebt, in die Hunde mit den viel zu kurzen Beinen und den Rosmarin, der am Wegrand wächst. Und in diesen Geruch, wenn man durch die Dünen spaziert …

Du weißt nicht, von was du sprichst! Du hast dich in eine Idee verliebt und glaubst, dass das die Realität ist …

Sie war voller Überschwang. Es schien ihr, als lösten sich alle ihre Sorgen, all ihre Trauer, all ihre Verzweiflung im durchsichtigen Wasser des Golfs, an dem das Dorf lag, in nichts auf. So sehr, dass sie sich zu einem Gedicht hinreißen ließ:

Der Wein ist süß,

Das Leben eine Weide.

Ein Blick reicht aus Und

schon bist du erlöst.

Vom Honigduft

Erzählt die wilde Heide,

Bis zu den Felsen,

Wo das Wasser tost.

Verloren bin ich

In der grünen Weite.

Allein im Gluthauch

Eines neuen Tags.

Möcht fallen

In die dunkle Tiefe, heute.

Und neu erstehen,

Morgen, ohne Angst.

Sehr kitschig, sehr kitschig. Egal, so fühl ich mich, muss es ja keinem zu lesen geben. Damit sie mich auslachen? Nein, das bleibt bei mir – gehört mir. Damit ich mich im Winter erinnere …

Carlo und Miriam, die sie nach Sardinien eingeladen hatten, waren alte Freunde aus jener Zeit, als sie zur Perfektionierung ihrer Sprachkenntnisse eine Weile in Rom gelebt hatte.

Damals war sie das erste Mal von zu Hause weggegangen. Und die Wiener Familie, der »Clan«, wie Lilly sie heimlich bei sich nannte, hatte Wetten darüber abgeschlossen, wie lange sie es wohl alleine in dem großen fernen Rom aushalten würde. Aber Lilly, das Nesthäkchen, hatte sich damals sehr stark und frei gefühlt – Stefan lag ja noch weit vor ihr und konnte sie noch nicht kleinmachen. Sie hatte Rom geliebt und die Menschen, die sie dort kennenlernte. Miriam und Carlo zum Beispiel, denen sie zufällig begegnet war bei einem Konzert von Fabrizio de André, den sie gleichermaßen mochten. Man hatte sich auf Anhieb verstanden, und solange Lilly in Rom studiert hatte, waren sie unzertrennlich gewesen. Vor allem mit Miriam, die damals gerade kurz davor stand, ihr Medizinstudium abzuschließen. Carlo war schon fertig und arbeitete in einem der großen chaotischen Spitäler Roms, über das er die wahnwitzigsten Geschichten zu erzählen wusste, was Lilly zu der Überzeugung brachte, dass sie sich niemals im Leben in Rom in Spitalsbehandlung begeben würde. Was angesichts ihrer Jugend und ihrer durchaus robusten Gesundheit ein relativ leichter Schwur gewesen war.

Später, als Lilly nach Wien zurückgekehrt war, weil sie in Rom keine Arbeit fand, waren die Freunde in enger Verbindung geblieben. Und als Lilly Miriam weinend angerufen hatte, um ihr von Stefans Auszug zu berichten, hatte diese zunächst erklärt, dass ihr Stefan ohnehin nie sympathisch gewesen war, und dann energisch beschlossen, Lilly müsse diesen Sommer mit ihnen nach Sardinien kommen. Die beiden fuhren seit vielen Jahren jeden Sommer in einen kleinen Ort abseits der üblichen Touristenströme, gemeinsam mit einer ganzen Gruppe von Freunden aus Schulzeiten, die Lilly während ihrer Jahre in Rom ebenfalls kennengelernt hatte.

Am dritten Abend nach Lillys Ankunft wurde eines der üblichen großen Abendessen veranstaltet, an dem all jene Freunde teilnahmen, die bereits auf der Insel angekommen waren.

Lilly wurde allen vorgestellt. Auch Gianni.

Er hatte sie nicht weiter beeindruckt. Er war weder so groß noch so schlank wie Stefan und sein Haar begann sich über der Stirn zu lichten. Er trug ein merkwürdig gemustertes Hemd über weiten Shorts – und einem soliden Bierbauch. An diesem Abend redete er kaum.

Stefan hingegen war elegant und schlank und trug stolz eine dichte Löwenmähne.

In letzter Zeit hatte auch er kaum mit Lilly gesprochen – bevor er sie endgültig verlassen hatte.

Geblieben war ihr ein ungeheures Minderwertigkeitsgefühl, das er ihr in den Jahren ihres gemeinsamen Lebens einzutrichtern verstanden hatte. Sie hatte sich ihm ständig unterlegen gefühlt, sich als dumm, ungebildet und uninteressant empfunden und die Nachricht von der neuen Liebe und seinem Weggang fast schon mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. Weil sie sich jetzt wenigstens nicht mehr allzu sehr anstrengen musste. Dachte Lilly.

Nachts allerdings, wenn sie nicht schlafen konnte, weil ihr Stefan fehlte und das Gefühl, nicht so ganz allein zu sein, nachts also dachte sie an all die Fehler, die sie sich selbst zuschrieb.

Ihre Ängste und ihre Trägheit, ihre Unfähigkeit als Hausfrau und ihre Scheu vor fremden Menschen. Ihr Körper, den sie schon lange nicht mehr leiden konnte.

Stefan hatte ihr erfolgreich zu verstehen gegeben, dass er sie nicht mehr attraktiv fand. Vielleicht, dachte sie nachts, wenn sie sich in ihrem Bett hin und her wälzte, vielleicht hatte er sie ja nie wirklich attraktiv gefunden? Auch wenn der Sex zu Beginn gar nicht so schlecht gewesen war. Aber das war lange her. Die neue Liebe, so hatte man ihr hinterbracht, war mindestens einen Kopf größer als sie selbst, dazu gertenschlank und blond. Dagegen, so dachte sie in ihrer Schlaflosigkeit, dagegen kam sie mit ihrem leichten Übergewicht, der Größe einer 12-Jährigen und den kurzen dunklen Locken natürlich nicht an.

Sie hatte sich gekränkt. Sehr gekränkt. Wochenlang hatte sie sich ins Büro geschleppt, ihre Übersetzungen lustlos verfasst und den Rest ihrer Zeit völlig tatenlos auf dem Diwan gelegen und unsinnige Serien im Fernsehen über sich ergehen lassen.

Dann hatte sie nach und nach begonnen, Stefan in Gedanken zu ermorden. Sie hatte sich alle seine schlechten Eigenschaften wie ein Mantra vorgezählt, seine Arroganz, seine Selbstverliebtheit, seine Großmäuligkeit. Sie hatte daran gedacht, wie oft sie seine Wäsche vom Badezimmerboden aufgeklaubt und in die Waschmaschine gesteckt hatte, ohne dass er sich jemals dafür bedankt hätte. Daran, wie oft er ihr einen Kino-Besuch versprochen hatte, um dann viel zu spät am Treffpunkt aufzutauchen. Wie oft er sie vor den gemeinsamen Freunden lächerlich gemacht hatte. Sie hatte sich erinnert, wie oft er ihr erklärt hatte, wie dumm sie sei. Das hatte ihr geholfen, ihn weniger zu vermissen.

Es hatte ihr aber keineswegs geholfen, sich nach einem neuen Partner umzusehen. In ihrem Freundeskreis, der gar nicht so klein war, galt sie als kühl und abweisend, als verschlossen und desinteressiert. Und sie hatte nichts getan, um diesen Ruf loszuwerden. Besser allein, als in schlechter Gesellschaft, hatte sie sich selbst immer wieder vorgesagt – und gar nicht erst riskiert, in eine derartige Lage zu geraten. Und dann war Miriams Einladung gekommen, und Lilly hatte gedacht, dass Italien ihr guttun würde.

Natürlich ist es das Lebensgefühl, in das ich mich verliebt habe. In das gemeinsame Frühstück am Strand, wenn jeder seine Zeitung liest und man doch zusammen ist. An die abendlichen Besuche bei dem oder jenem, wenn man einfach nur so zusammensitzt, Wein trinkt und sardische Süßigkeiten in Massen vertilgt. An die Tage am Strand unter mindestens fünf Sonnenschirmen, wenn es immer etwas zu bereden gibt. An den Tratsch, der in der Gruppe kursiert und so amüsant ist, weil er mich nicht betrifft. Natürlich habe ich mich in das alles verliebt. Und in das Meeresrauschen, in die Flamingos, die über unsere Köpfe hinwegfliegen und sich dabei krächzend unterhalten wie schlecht gelaunte alte Männer. Die Kellnerin im Lokal am Strand, die mich jedes Jahr begrüßt wie eine Verwandte und sich doch nie merkt, was ich frühstücke. Der Zeitungshändler, der sich mit mir über das Wetter und die Politik unterhält. In das Nie-alleinsein-Müssen. Ich hab mich in ein Dasein verliebt, das von begrenzter Dauer ist und so anders als der Rest meines Lebens, dass ich es ohne Bedauern lieben kann. Auch weil ich weiß, dass es enden wird.

Sie war seit Jahren nicht mehr am Meer gewesen.

Stefan hasste das Meer. Er war ein schlechter Schwimmer, hatte wohl auch Angst vor dem Wasser. Sie nicht. Sie war immer gerne geschwommen. Als Kind war sie viele Jahre lang mit den Eltern jeden Sommer an einen Kärntner See gefahren – und dort hatte sie auch schwimmen und das Wasser lieben gelernt. Aber sie hatte Stefan jedes Jahr nachgegeben und war mit ihm in die Berge gefahren. Obwohl jede Fahrt mit einer Gondel oder einem Sessellift für sie eine Qual war. In den Bergen hatte Stefan sich wohlgefühlt. Er hatte sich sportlich und elegant zugleich gekleidet und ihr ständig erklärt, welcher Berg wie hieß und welche Wanderung unbedingt zu unternehmen sei.

Manchmal hatte Lilly gedacht, Stefan absolviere diese Urlaubsreisen vor allem, um danach von ihnen zu erzählen. Aber eigentlich, so hatte sie sich sogleich korrigiert, eigentlich konnte man ja von den ewig gleichen Wanderungen nicht wirklich viel erzählen. Nach und nach war ihr dann klar geworden, dass es nicht um die Wanderungen ging, sondern um den Aufenthalt in jenem schicken Urlaubsort am See, in dem so viele Prominente oder Halbprominente unterwegs waren. Stefan brauchte das Gefühl, dazuzugehören. Wozu er genau zu gehören glaubte, wenn er stolz in seiner sportlichen Aufmachung durch das Dorf spazierte, hatte sie nie so genau verstanden. Sie selbst hatte sich dort immer ein bisschen fehl am Platz gefühlt und jedes Jahr aufs Neue bedauert, dass sie nicht ans Meer gefahren waren. Nur wenn es einmal sonnig genug war, um in den nicht besonders warmen See zu springen, hatte sie so etwas wie Entspannung verspürt – was sie aber immer sogleich bitter zu bezahlen hatte. Denn was ihr Vergnügen bereitete, ließ Stefan missmutig und auch ungerecht werden. Die schlechte Laune konnte nur vertrieben werden, wenn er einen Politiker oder Schauspieler entdeckte, der in Lederhosen über den Dorfplatz spazierte. Mit einem Wort, die gemeinsamen Urlaube waren nie sehr erfreulich gewesen. Vielleicht, weil sie gemeinsam verbracht wurden. Lilly wäre es allerdings nie eingefallen, Stefan getrennte Urlaube vorzuschlagen – was ihrer Beziehung ja unter Umständen hätte guttun können. Doch dafür war es jetzt ohnehin zu spät. Die neue Liebe spazierte jetzt sicher im Designer-Dirndl an Stefans Seite durch den Ort und die beiden zählten wahrscheinlich, wie viele Leute sie aus dem Fernsehen kannten. Und das zu erwartende Kind würde dann wahrscheinlich auch in teurer Trachtenmode vorgeführt werden. Ach Stefan.

Sardinien war anders.

Natürlich hätte sie Stefan irgendwann hierher lotsen können, ihn mit der Aussicht ködern, nicht nur lokale, sondern internationale Prominenzen zu Gesicht zu bekommen. Wieso sie sich nie dazu entschlossen hatte, verstand sie im Nachhinein selbst nicht so recht. In jenem kleinen Ort, wo sie mit Miriam und Carlo am Strand lag oder an der Bar saß, gab es allerdings keine Fernsehpersönlichkeiten – sah man einmal von einem durchschnittlich anerkannten, mittelalten Schriftsteller ab, der in dem Ort allerdings schon zum Inventar gehörte und daher nicht weiter auffiel. Im Übrigen machten hier angenehm normale Menschen Urlaub. Und Lilly entdeckte, dass es niemanden zu interessieren schien, wie viel Übergewicht sie hatte und welches alte Strandkleid sie zum Frühstück anzog.

Gianni fiel auch nicht weiter auf in seinem merkwürdig bunt gemusterten Hemd und seinen ausgebleichten Shorts, in denen sie ihn am nächsten Morgen in jener Bar am Strand wieder sah, in der Carlo, Miriam und sie jeden Tag frühstückten. Die Bar war ein Treffpunkt der Gruppe und Quelle für unendliche Scherze jeder Art. Denn die Kellnerinnen waren keineswegs für diesen Beruf gemacht. Sie vergaßen auf dem Weg von der Terrasse ins Lokal, wer was bestellt hatte, brachten den Kaffee mit der falschen Menge an Milch und die in Italien unvermeidlichen süßen Croissants fast immer mit der falschen Füllung. Eigentlich war das ärgerlich, aber irgendwie fanden alle das gemütlich und inspirierend. Manchmal, wenn die Gruppe zu groß wurde, gerieten die armen Mädchen ganz und gar außer sich und man musste sie mit Freundlichkeiten überschütten, um überhaupt zu irgendeinem Frühstück zu kommen.

An jenem Morgen war wieder einmal Panik angesagt. Der Cappuccino schmeckte chemisch, fand Miriam, die auf frischer statt Haltbarmilch bestand und erklärte, sie könne schon am Geruch erkennen, welche Milch man ihr in den Kaffee gegossen hatte. Carlo und sein Freund Simone hatten ihre Croissants statt mit Marmelade mit Schokolade gefüllt bekommen. Und Gianni hielt sich den Bauch vor Lachen, weil die junge Kellnerin ihn gezählte fünf Mal gefragt hatte, was er eigentlich haben wollte.

Lilly fiel auf, dass er ein spitzbübisches Grinsen hatte. Und ansteckend lachte. Das Frühstück verlief fröhlicher als sonst. Danach teilte sich die Gruppe wie immer auf. Die einen fuhren an einen weiter entfernten Strand, die anderen gingen einfach über die Straße und verankerten ihre Sonnenschirme gegenüber der Bar im Sand. Lilly, Carlo und Miriam fuhren zurück zu dem Haus am Meer. Es war kein Luxusbau, aber es hatte eine wunderbare, wenn auch völlig schattenfreie Terrasse, von der aus man über die ganze Bucht sah. Vor allem gab es unterhalb der Terrasse einen kleinen Sandstreifen, den die drei fast als ihren Privatstrand nutzten. Lilly legte sich in die Sonne.

Ja, ich weiß, es ist ungesund und überhaupt. Aber ich brauche Sonne. Viel Sonne. Und ich will braun sein. So braun wie die jungen Männer, die am Strand Sonnenbrillen, Decken oder Gummispielzeug verkaufen. Nein, natürlich nicht so braun. Die kommen ja aus Afrika und sind nicht braun, sondern richtig schwarz. Das darf ich denken, aber laut sagen darf ich das nicht. Carlo und Miriam sind da sehr genau. Jedenfalls will ich sehr, sehr braun sein. Wenn man von der Sonne geröstet ist, sieht man die Speckröllchen gleich viel weniger, und meine Beine, die viel zu dick sind für meinen Geschmack, wirken gleich viel schlanker. Ich mag mich einfach lieber, wenn ich braun bin. Wenigstens ein bisschen lieber. Zum Glück gibt’s in dem Haus keinen großen Spiegel, also sehe ich meinen Bauch nicht. Wenn ich so in der Sonne liege, denke ich wirklich nur Unsinn. Und jetzt gehen auch noch irgendwelche Leute vorbei. Schnell die Beine eleganter hinlegen, schließlich will ich ja kein hässlicher Anblick sein. Obwohl – kenn ich die? Kann mir doch egal sein, wie die mich sehen …

Einer der Spaziergänger winkte Lilly zu. Im Gegenlicht sah sie nicht, wer das war, winkte aber automatisch zurück, wie man es ihr beigebracht hatte. »Wenn du gegrüßt wirst, grüß zurück. Sei immer höflich und freundlich.«

»Ciao Lilly«, sagte Gianni und ging weiter.

»Ganz nett«, dachte Lilly und streckte sich wieder genüsslich in der Sonne aus. Zum ersten Mal, seit Stefan sie verlassen hatte, um eine andere zu heiraten, fühlte sie sich ruhig und geborgen. Hier gehörte sie dazu, und es gab keinen Stefan, der ihr das Leben schwer machte.

Es gab aber auch keinen, der ihr das Leben angenehmer machte. Und das bedrückte sie manches Mal. In Sardinien allerdings immer weniger.

In diesem Sommer fand sie es beruhigend, dass keiner ihr irgendetwas vorwarf oder sie zu irgendetwas zwingen wollte, dass keiner ihr sagte, was zu tun und was zu lassen war. Miriam war eine großartige und begeisterte Köchin und machte Lilly gleich zu Beginn ihres Aufenthaltes klar, dass die Küche ihr Reich sei und Lilly dort nichts verloren hatte. Was Lilly nicht weiter störte, weil sie sich in fremden Küchen ohnehin kaum zurechtfand.

Kann man traurig werden, weil es zu schön ist? Kann man weinen wollen, weil alles perfekt ist? Warum hab ich plötzlich Tränen in den Augen, während ich einfach nichts tue? Warum denke ich an Abschied und Schmerz, wenn ich aufs Meer hinausschaue?

Mehrere Tage lang gingen sie nur aus dem Haus, um die Zeitung zu kaufen und zu frühstücken. Dann wurde Carlo unruhig und begann Ausflüge zu planen. An Strände, die man sich erst erarbeiten musste, zum Beispiel. Einer blieb ihr besonders in Erinnerung, weil der Weg dorthin durch Dünen mit jener typischen Vegetation führte, deren Duft sich ihr unauslöschlich einprägte. Ein Duft nach Lakritze und Fenchel, nach Salz und Sonne, nach Meer und Wald.

Als sie an diesem Strand angekommen waren, entdeckte Lilly das Meer neu.

Hier war es türkisfarben und durchsichtig wie Glas, und Lilly lag darauf wie auf einem sanften Bett. Ausnahmsweise war das Meer an diesem Tag fast so glatt wie ein straffgezogenes Leintuch. Eine Seltenheit in diesem ständig von Wind heimgesuchten Landstrich. Lilly ließ sich treiben. Und entdeckte, dass sich ihr hier Gedichte einfach aufdrängten.

Tief in mir
ein Brocken Eis.

Eingefroren
in der Sonne.

Leise Tränen
fallen tief.

Und ich warte
auf ein Zeichen.

Warte einsam
ohne Hast.

Suche Ruhe
und Vergessen.

Einmal – kurz, nachdem sie sich kennengelernt hatten, als sie noch dachte, sie könne ihm vertrauen – hatte sie Stefan erzählt, dass sie manchmal Gedichte schrieb. Er war nicht weiter interessiert gewesen. Trotzdem hatte sie ihm einige zu lesen gegeben. Stefan hatte die Texte pathetisch und banal genannt, sie belächelt und ihre Gedichte als kindisches Hobby abgetan. Lilly hatte es von da an peinlich vermieden, mit ihm über ihren Hang zur Lyrik zu sprechen.

Dann hatte sie es eine Zeit lang aufgegeben, ihre Gefühle zu Papier zu bringen. Erst als Stefan seine neue blonde Liebe entdeckt hatte, hatte sie wieder damit begonnen und dunkelgraue Texte geschrieben, die ihr selbst Angst machten und die sie nie wieder ansehen wollte.

Jetzt, auf dem Rücken im Wasser liegend, tauchten in ihr immer neue Ideen auf, die sie sich vornahm aufzuschreiben. In dem glatten, durchsichtigen Meer treibend, schien es ihr, als könne sie ein ganzes Buch mit Worten füllen.

Eigentlich hatte sie Gedichte geschrieben, seit sie schreiben gelernt hatte.

Oder das, was sie für Gedichte gehalten hatte.

Immer, wenn es ihr schlecht gegangen war, hatte es ihr geholfen, ihre Gefühle aufs Papier zu bringen und sie auf diese Weise loszuwerden. Stefans Reaktion allerdings hatte sie ein für alle Mal geheilt von der Idee, sie könnte einem anderen ihr Gefühlsleben begreiflich machen, indem sie ihm ihre schnell aufs Papier geworfenen Zeilen zu lesen gab.

Und doch war das für sie die beste Art mit dem umzugehen, was sie ihr ganz privates Unglück nannte. Wenn sie gar nicht mehr weiterwusste, schrieb sie. Manchmal bluttriefende Abschiedsworte, manchmal banale Liebesschwüre, manchmal bittere Abrechnungen mit dem Leben. Jedes Mal hatte sie sich danach erleichtert und irgendwie geheilt gefühlt.

Hier am Meer mit Carlo und Miriam, die nicht müde wurden, ihr ihre Zuneigung zu zeigen, bekam ihr Wunsch, sich wieder ihren Gedichten zuzuwenden, eine ganz neue Bedeutung.

Schreiben, um zu vergessen. Kann das funktionieren? Ich werde es versuchen. Immer noch verursacht mir der Gedanke an Stefan und seine Blondine Kopfschmerzen. Ist er noch in meinem Herzen oder ist das alles nur ein unangenehm riechendes und schlecht schmeckendes Echo, das ich zerstören sollte? Einen Versuch ist es allemal wert. Schreiben, um zu vergessen. Schreiben und dann vernichten, das ist es.

Mit diesem Gedanken ging Lilly schlafen – und schlief seit Langem zum ersten Mal wirklich tief und ausgiebig. Und wachte mit dem Gefühl auf, irgendwie neu zu sein.

So lange sie sich erinnern konnte, hatte sie an Schlafschwierigkeiten gelitten, vor allem beim Einschlafen.

Dabei war sie das behütete Nesthäkchen gewesen – verhätschelt von Vater, Mutter, zwei älteren Brüdern und zwei unverheirateten Tanten, Schwestern ihres Vaters. Sie war eine Nachzüglerin gewesen und die Mutter hatte sie wie ein lange ersehntes Spielzeug für sich beansprucht.

Lilly war ein zartes, mageres Kind gewesen. Die Mutter hatte sie in rosafarbene Rüschen und Schleifchen gekleidet, ihre Locken viel zu lange wachsen lassen und sie stolz allen ihren Freundinnen vorgeführt. Und weil sie so püppchenhaft aussah, hatten der Vater und die Brüder begonnen, sie Mädi zu nennen. Und dieser Name war ihr geblieben. Auch als sie erwachsen war. Auch Stefan hatte sie immer Mädi genannt – was ihr nach und nach immer absurder vorkam. Gleichzeitig hatte er sie aber eben auch so behandelt – wie ein »Mädi«, ein Mädelchen, das man nicht so recht ernst nehmen konnte. Und Lilly hatte das akzeptiert, weil sie dachte, dass sie genau das sei, ein Mädelchen ohne allzu ausgeprägte eigene Fähigkeiten, Talente oder Eigenschaften.

Und dann hatte Stefan sie, das Mädi, verlassen. Und plötzlich sollte sie wieder erwachsen und eigenverantwortlich sein. Nicht mehr Mädi, sondern Lilly, die im Herbst ihren 33. Geburtstag feiern würde. Ein Name, der hier in Sardinien gut passte, weil sie auf Italienisch ohnehin niemandem den Namen Mädi erklären konnte und wollte.

Jetzt war sie also erzwungenermaßen Lilly – und froh, dass Miriam und Carlo sie trotzdem umsorgten, als wüssten sie, dass sie sich eigentlich immer noch sehr viel eher als Mädi fühlte. Sie ließ sich also bekochen und anleiten und war froh, sich nicht um ihren Urlaub kümmern zu müssen, weil die Freunde das für sie taten.

An einem der nächsten Tage entdeckte sie ganz zufällig Giannis Geheimnis.

An den Stränden rund um den kleinen Ort gab es viele Steine. Flache, glatte, meist weiße oder beigefarbene Steine. Und an manchen Stränden fand sie erstaunliche Figuren, die aus diesen Steinen gebaut worden waren. Und obwohl es nur locker aufgeschichtete Steintürmchen waren, drückten sie doch etwas aus, was Lilly bekannt zu sein schien. Eine Bewegung, ein Gefühl, einen Augenblick. Lilly war beeindruckt und fragte sich, wer so viel Feingefühl besaß, dass er aus diesen glatten, ausdruckslosen Steinen Figuren und Geschichten zaubern konnte.

Einmal sahen sie Gianni an einem dieser Strände. Er lag neben einer der Figuren unter einem Sonnenschirm und schlief. Und wirkte im Schlaf ganz jung und irgendwie ungeschützt.

Carlo lachte und gab dem schlafenden Gianni einen Schubs.

»Aufwachen, Alter, komm, wir gehen schwimmen!«

Gianni gähnte, lachte, warf einen Blick auf die Figur, strich mit einer Hand über den Stein, der den Kopf darstellte, und stand auf. Und Lilly verstand, dass er es war, der die Figuren aus den Steinen zauberte – und sah ihn plötzlich mit neuen Augen.

Nicht schön, aber interessant. Stefan war fesch – aber ich weiß nicht mehr, ob er interessant war. Besser angezogen war er schon. Wie der ausschaut … Aber die Steinmännchen haben was … Stefan hätte so was nie gemacht. Das wäre ja peinlich gewesen. Er hat auch meine Gedichte nicht gewollt. Na gut, die waren vielleicht nicht besonders, aber trotzdem … Irgendwie tut mir das sogar leid für ihn, dass ihm das alles nichts gibt. Aha … Toll, dass mir der Stefan jetzt leidtut. Bisher hab ich mir immer nur selbst leidgetan. Der Stefan ist eigentlich ziemlich armselig, wenn ich mir’s so überleg … Das find ich irgendwie lustig. Macht mir jetzt nicht mehr so viel aus, das mit der neuen Liebe. Wer weiß, wie die sich jetzt schon streiten. Aber ein Kind? Ich wollte doch so gerne ein Kind und Stefan nie …

Lilly begann, Gianni auszufragen. Über seine Figuren, über seine Arbeit, über sein Leben in Rom.

Gianni arbeitete in einer Bank, aber seine Leidenschaft gehörte der Bildhauerei. Das war einer der Gründe, weswegen er jedes Jahr hierher kam, um aus den glatten Steinen an den sardischen Stränden vergängliche Werke zu schaffen. In Rom, so erzählte er ganz offen, lebte er mit seiner langjährigen Lebensgefährtin und dem gemeinsamen Sohn.

Lilly sagte, dass sie ihn um seinen Sohn beneide.

Den liebe er auch über alles, sagte Gianni, mit seiner Frau hingegen gebe es so manches Problem.

Lilly nickte verständnisvoll und erzählte von Stefan.

Zum ersten Mal fiel es ihr ganz leicht, davon zu sprechen, wie schlecht Stefan sie in der letzten Zeit behandelt hatte. Gianni erschien ihr wie eine Freundin, mit der man Peinlichkeiten austauschen konnte, ohne sich zu schämen.

Sie hatte sich damals in Stefan verliebt, weil er so selbstbewusst war, so problemlos auf Menschen zuging, so klug schien. Weil er ihr die Welt erklärte und es ihr ersparte, sich selbst eine Meinung bilden zu müssen. Das hatte ihr lange Zeit unendlich gut gefallen. Und anfangs hatten sie es auch gut miteinander gehabt. Aber nach und nach und in dem Maß, in dem Lilly begann, hie und da auch eigene Ansichten zu verschiedenen Themen zu äußern, war Stefans Geduld geschwunden, und Lillys Bewunderung hatte etwas Platz gemacht, was sie im Nachhinein als Angst bezeichnete.

Das alles erzählte sie Gianni jetzt, während sie am Strand rund um die Bucht spazierten und sich dabei über alle anderen Touristen lustig machten, die wie sie paarweise und mit auf dem Rücken gefalteten Händen in Bikini und Badehose den Strand auf und ab spazierten. Das gehörte einfach dazu, wenn man hier Urlaub machte. Eigentlich war Lilly nicht besonders auf lange Strandspaziergänge erpicht, aber wirklich unterhalten konnte man sich nur, wenn man sich ein bisschen von der Gruppe entfernte, zu der nun einmal auch Gianni gehörte.

Mit Gianni über ihr Leben mit Stefan zu sprechen, war auch deswegen so unkompliziert, weil er ihr all die Verletzungen und Missverständnisse, die es zwischen ihm und seiner Lebensgefährtin gab, genauso selbstverständlich eingestand. Lilly fühlte sich geborgen wie noch nie und völlig frei von jenen Spannungen, die sie sonst immer empfunden hatte, wenn sie einen Mann kennenlernte. Gianni – so sagte sie lachend zu Carlo und Miriam, die ihre neue Freundschaft augenzwinkernd und wohlwollend beobachteten –, Gianni komme ihr vor wie eine gute langjährige Freundin. Miriam lachte schallend, Carlo etwas verhaltener. »Wirklich!«, sagte Lilly und tat beleidigt, weil die Freunde ihr nicht glauben wollten, sondern der Meinung waren, eine kleine Urlaubsromanze täte ihr gut.

Urlaubsromanze … so ein Unsinn. Er zieht mich gar nicht an. Gar nicht. Und überhaupt – ich bin nicht für irgendwelche Kurzabenteuer zu haben. Und wenn, dann mit einem jungen Adonis, der mir körperlich gefällt. Nicht mit einem wie Gianni. Aber reden kann man gut mit ihm, das kann ich nicht bestreiten. Und das tut mir sehr gut …

Den Gesprächen mit Gianni gelang es auf unklare Weise, ihr etwas von ihrem Selbstbewusstsein zurückzugeben.

Wenn dann gegen Abend die Flamingos über die Bucht flogen und dabei lauthals miteinander krächzten, empfand sie kurze Augenblicke von Vollkommenheit und war erstaunt darüber, dass ihr dies bisher nie gelungen war. Tage, die sie, wie sie bei sich dachte, »einrahmen« müsste, um sie später einmal in den dunklen, kalten, tristen Wintermonaten betrachten und sich an ihnen erfreuen zu können. Meist rief sie sich dann selbst zur Ordnung und beschuldigte sich im Stillen, nicht nur naiv und kindisch, sondern auch kitschverliebt und banal zu sein. Alles, was sie im Leben nie hatte sein wollen, so schien es ihr, trat plötzlich zutage, und sie bemühte sich, das niemanden merken zu lassen. Im Gegenteil. Sie tat so, als beeindruckten sie weder die wunderbaren Vögel über dem Haus noch die unwirklich anmutenden Sonnenuntergänge über der Bucht noch der Duft des Elicrisio, der zuzeiten atemberaubend stark werden konnte.

Lilly sah sie jeden Tag, wenn sie in die Bar am Strand gingen. Sie saßen auf dem Mäuerchen, einer neben dem anderen, und ordneten fein säuberlich Sonnenbrillen und Kinderspielzeug, Decken und billigen Schmuck. Ihre Schuhe waren abgetragen und die Gesichter verschlossen. Lilly beachtete sie kaum, aber sie sah sie. Jeden Tag. Zwischen den Männern saß auf dem Mäuerchen manchmal auch eine einzige Frau. Groß, schlank, in bunten, bodenlangen Kleidern, die vielen Zöpfe streng am Hinterkopf zusammengefasst. Mit unbeweglichem Gesicht. Lilly versuchte, sie anzulächeln, aber die junge Frau reagierte nicht. Und Lilly dachte auch darüber nicht weiter nach. Sie frühstückte und las die neuesten Schreckensnachrichten in den Zeitungen. Und auch den Tratsch, der in italienischen Zeitungen immer reichlich zu finden ist. Und genoss es.